37. Benefizkonzert – Benjamin Jupé spielt Bach, Britten, Reger und Ligeti

am Samstag, 25.11.2023, 18 Uhr, Klosterkirche Hornbach

Da Timothy Braun ausfiel, kann das Trio Jupé leider nicht gemeinsam auftreten.

Aber Benjamin Jupé lässt uns nicht im Stich. Er spielt solistisch Werke von Johann Sebastian Bach, Benjamin Britten, Max Reger und Györgi Ligeti

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Das komplette Programm:

Johann Sebastian Bach:
Solo Suite Nr. 3 in C Dur BWV 1009

Prelude
Allemagne
Courante
Sarabande
Bourrée
Gigue

Benjamin Britten  
Solo Suite op. 72

Canto Primo
1 Fuga
2 Lamento
Canto Secondo
3 Serenata
4 Marcia
Canto Terzo
5 Bordone
6 Molto Perpetuo e Canto Quarto

– Pause –

Max Reger:
Suite für Violoncello allein op. 131 Nr. 2 in d Moll

Largo
Gavotte
Largo
Gigue

Györgi Ligeti:
Sonate für Solo Cello (1948 Bis 1952)
Dialog
Capriccco

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33. Benefizkonzert am Samstag, 5.11.22 um 17 Uhr in der Klosterkirche

Mehr über die Werke ...

Werke von russischen Komponisten aufzuführen, ist in der heutigen Zeit beinahe schon eine politische Angelegenheit.
Dabei zeigt die Schönheit, Kraft und Ausdrucksstärke der Musik eine Seite der russischen Kultur, die zur Völkerverständigung beiträgt.

Gerade Schostakowitschs Musik ist geprägt vom Kampf gegen die sich heute scheinbar wiederholenden Mechanismen von Hass, Verfolgung, Unterdrückung, Gier und gnadenlosem Machtstreben der Stalin-Zeit, die doch so offensichtlich am eigentlichen Ziel des menschlichen Daseins vorbeigeht: dem Streben nach dem Lebensglück, dem Frieden in zwischenmenschlichen Beziehungen und last but not least der Zufriedenheit über das eigene Leben.

Diese Spannweite eröffnet Schostakowitsch in seiner Sonate op.40 und in seinem 1. Konzert für Violoncello, die vom Solocellisten des Saarländischen Staatsorchesters Benjamin Jupé gemeinsam mit seinem Duopartner Hwanhee Yoo im Hornbacher Benefizkonzert gespielt werden.

Jupé wirkt seit 12 Jahren in Saarbrücken. Er hat sich allerdings mit seinen einfühlsamen, emotionalen und ausdrucksstarken Konzerten über die Grenzen des Saarlandes hinaus einen Namen gemacht.
Die Sonate von Rachmaninoff in g-moll ist wie geschaffen, um die Klangfülle von Jupés Spiel voll auszuloten.

Der große Klavierpart eröffnet für den Koreanischen Pianisten Hwanhee Yoo eine breite Palette von Klangvielfalt. Die beiden Künstler verbindet ihre Fähigkeit, ganz in die Musik einzutauchen, das Publikum in ihren Bann zu ziehen und der Sprache des Komponisten einen authentischen Ausdruck zu verleihen.

Mit den beiden russischen Werken tragen die Künstler zu dem bei, was wir heute so nötig haben: die Kultur zur Verständigung zwischen den Nationen und Völkern über die politischen Auseinandersetzungen hinweg. Denn nur durch Mitgefühl, Vergebung und dem Blick auf verbindende Gemeinsamkeiten kann wieder Frieden entstehen.

Dmitri Schostakowitsch
Sonate d-Moll für Violoncello und Klavier, op. 40 (1934)

1. Allegro non troppo 2. Allegro
3. Largo
4. Allegro

Sergei Rachmaninoff
Sonate g-Moll für Violoncello und Klavier, op. 19 (1901)

1. Lento — Allegro moderato (G minor) 2. Allegro scherzando (C minor)
3. Andante (E flat major)
4. Allegro mosso (G major)

Dimitri Schostakowitsch Cellokonzert Nr. 1 in Es Dur

1. Allegretto
2. Moderato
3. Cadenza
4. Allegro con moto

Dimitri Schostakowitsch – Sonate d-Moll für Violoncello und Klavier, op. 40
Mit seiner frühen Sonate hat Schostakowitsch dem “cantabilen Ausdrucksgehalt” eines der schönsten Denkmale in der Celloliteratur gesetzt. Das Stück, Anfang 1934 entstanden, ist, wie die Sinfonik Schostakowitschs, ein Bekenntnis zur klassisch-romantischen Formtradition. Das Allegro non troppo beginnt wie eine Synthese aus Brahms und Debussy: mit einer lang ausgesponnen Cellokantilene über impressionistischen Akkordflächen des Klaviers. Auch das zweite Thema knüpft in seinem Ausdruck unverhohlen an die Spätromantik an, während sich der “echte” Schostakowitsch in der Durchführung zeigt. Dort wird ein Motiv aus der Schlussgruppe zunächst in fahlem Pizzicato-Kontrapunkt, dann als unerbittlich hämmernder Ostinato verarbeitet. Solche Ostinatobildungen gehören zu den wichtigsten Steigerungsmitteln auch in den Sinfonien. Der Wiedereintritt des zweiten Themas wirkt danach beinahe unwirklich schön, während das Hauptthema erst nachträglich und im Ausdruck völlig verändert wiederkehrt. Durch hohle, mechanische Oktaven im Klavier wirkt es wie entkräftet. Kantabilität scheint nicht mehr möglich. Das Durchführungsmotiv setzt den bitteren Schlusspunkt.
Das Allegro-Scherzo spielt danach brutal auf, einerseits wild asiatisch im Chatschaturjan-Stil, andererseits bewusst salonhaft banal. Der Kontrast zum folgenden Largo könnte kaum größer sein. In ihm begegnet man dem typischen Schostakowitsch der langsamen Sätze: zu Beginn in einem archaischen Gesang des Cellos über stockenden Klavierakkorden, später in einer elegischen “Vokalise” nach Rachmaninoffs Vorbild und einem entrückten hohen Klaviersolo. Der lange Atem dieses Satzes ist von Resignation durchdrungen, was besonders die unaufgelöste Harmonik vermittelt. Dass aller Kampf vergeblich sei, ist eine der zentralen Botschaften Schostakowitschs. Seine ironische Antwort darauf ist der Sarkasmus des Allegro- Finales. Von der verzerrten Anspielung auf Haydn im Thema bis zum leeren Passagenwerk im Stile eines Hummel oder Czerny werden hier klassische Finalklischees bemüht und ad absurdum geführt.
Die Ironie eines solchen Finales konnten die stalinistischen Kunstrichter schon wenig später nicht mehr ertragen. Anfang 1936 erschien in der Prawda der Artikel Chaos statt Musik, durch den Schostakowitsch zum verfemten Komponisten wurde. Er war gerade mit dem Cellisten Viktor Kubatzki, dem Widmungsträger der Sonate, auf Tournee, als er las, dass man ihm “linke Zügellosigkeit statt einer menschlichen Musik” vorwarf.

Die Cellosonate von Sergej Rachmaninow – Dankgesang eines Genesenen
Nicht in der – aber dank der Hypnose schrieb Sergej Rachmaninow seine erste und einzige Cellosonate. Sie war ein Geschenk für den Arzt und Hypnotiseur Nikolai Dahl, der den Komponisten aus einer tiefen Schaffenskrise befreit hatte.
Nach dem Misserfolg seiner Ersten Sinfonie war Rachmaninow – ohnehin alles andere als ein sonniges Gemüt – in eine fast dreijährige Depression gefallen. Dank der damals neuartigen Behandlung durch Hypnose und Autosuggestion kamen Inspiration und Lebensmut zurück, – und mit dem Zweiten Klavierkonzert ein Erfolg sondergleichen.
Vom Dunkel ins Licht führt auch die kurz danach, 1901, entstandene Sonate für Violoncello und Klavier g-Moll op. 19: Aus düsteren, fast vormusikalischen Anfangstakten findet sie zum furiosen Abschluss. Die zeitgenössische Kritik befand dagegen streng: unmelodiös, weitschweifig und gar schädlich für die nachwachsende Generation.
Dabei hat Rachmaninow ein Kammermusikwerk voll schwelgerischer Kantilenen geschaffen, das dennoch von jener klassischen Disziplin geprägt ist, die all seinen Werken und auch Rachmaninow selbst wesenseigen ist. Zudem verfügt es über genug Ecken, Kanten und technische Herausforderungen, um bei übermütigen Interpreten für Blessuren zu sorgen.

Schostakowitsch Cellokonzert Nr. 1 Es-Dur op. 107
Schostakowitsch widmete das Werk aus dem Jahr 1959 seinem Schüler und Freund, dem Cellisten Mstislaw Rostropowitsch. Es entstand in einer Zeit, in der das Erbe von Josef Stalins Kulturbürokratie während der Tauwetter-Periode langsam überwunden wurde. Unter Stalin hatten bedeutende Teile von Schostakowitschs Kompositionen als „volksfremd und formalistisch“ gegolten. Das Konzert gilt als Teil der musikalischen Abrechnung Schostakowitschs mit Stalin. Am 4. Oktober 1959 wurde es im Großen Saal der Leningrader Philharmonie durch Rostropowitsch mit den Leningrader Philharmonikern unter der Leitung von Jewgeni Mrawinski uraufgeführt.
Das Cellokonzert, das mit einer Variation des autobiographischen Motivs DSCH beginnt und im Folgenden immer wieder Bezug darauf nimmt, lebt von frischen Rhythmen, denen sich wechselnde Metren flexibel anpassen, die aber auch gelegentlich über das Metrum hinweggehen. Der Fluss der Musik entsteht durch die vielen Akzentverschiebungen.
Die treibenden Bewegungen und der tänzerische Übermut des ersten und dritten Satzes stehen der Melancholie des zweiten Satzes gegenüber. Dieser entfaltet zwei kantable Themen, auf die der dritte Satz noch einmal Bezug nimmt. Ein Sarabanden-Rhythmus und schlichte folkloristische Melodiebildungen mit vereinzelten Leierkastenklängen und flüchtigem Flageolett des Cellos geben diesem Satz jene berührende Eindringlichkeit, wie sie auch für andere Werke Schostakowitschs typisch ist. Ihr Effekt beruht unter anderem darauf, dass das Soloinstrument durch Flageolett die höheren Töne gegenüber den Diskantstreichern spielt. Der dritte Satz ist eine Kadenz oder ein „Monolog“ für das Solocello.
Der atemlose Schlusssatz ist von sprühender Virtuosität geprägt. Er greift auf das Hauptmotiv des ersten Satzes zurück. Zudem zitiert er das Lieblingslied Josef Stalins, „Suliko“.
Ähnlich seinem 1. Klavierkonzert ist der Solostimme ein weiteres Instrument, in diesem Fall ein Horn, mit verschiedenen Solopartien zur Seite gestellt. Eine besondere Stellung im Konzert nimmt zudem die Pauke ein, die als Widerpart der Cellostimme fungiert, immer wieder Brüche im melodischen und rhythmischen Ablauf erzeugt und in Kombination mit der Chromatik im vierten Satz einen bedrohlichen Charakter bekommt.

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Mehr über die Interpreten ...

Benjamin Jupé geb. in Frankfurt/Main, erhielt mit 6 Jahren seinen ersten Cellounterricht. 2001 Solocellist im Weltjugendorchester, 2003 Solocellist im Staatsorchester Rheinische Philharmonie Koblenz, 2006 Stellvertretender Solocellist im Tonhalle Orchester Zürich, 2007 Solocellist im Dänischen Rundfunk Nationalorchester Kopenhagen, 2010 Solocellist im Saarländischen Staatsorchester in Saarbrücken.
Er studierte bei Markus Nyikòs und Mats Rondin und besuchte Meisterkurse
bei Young Chang Cho, Frans Helmerson, David Geringas, Truls Mörk, Siegfried Palm und Boris Pergamenschikow.
Solocellist und Solist bei und mit bedeutenden Orchestern in aller Welt, sowie Rundfunkaufnahmen in Japan, Dänemark, Schweiz und Deutschland. Klassikpreis im Kammermusikwettbewerb Caltanissetta, 1. Preis im International Viva Hall Cello Competition in Japan.
Leiter des Collegium Instrumentale Saarbrücken.
Benjamin Jupé war Stipendiat der Richard-Wagner- und der Jehudi-Menhuin- Stiftung. Seit 2010 ist er Solo-Cellist im Saarländischen Staatsorchester.

Hwanhee Yoo wurde in Suwon (Südkorea) geboren. Preise gewann er bei den internationalen Klavierwettbewerben 2006 in Porto (Portugal), 2007 in Vietri (Italien), 2009 in Nauen (Deutschland) und in Taranto (Italien) und 2015 beim Walter-Gieseking-Wettbewerb in Saarbrücken. Seit 2016 arbeitet er an der Hochschule für Musik SAAR als künstlerischer Assistent im Fach Korrepetition und Kammermusik.

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Veranstalterin: Protestantische Kirchengemeinde Hornbach-Brenschelbach
in Kooperation mit dem Hotel Kloster Hornbach

Eintritt kostenlos. Spenden erwünscht!

Prot. Kirchengemeinde IBAN: DE66 5425 0010 0075 0302 96, BIC: MALADE51SWP.

Verwendungszweck: Jugend Hornbach

29. Benefizkonzert in der Klosterkirche, 09.07.2022, 18 Uhr

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Nicht viele Komponisten haben die menschliche Stimme als Instrument in einem Solokonzert eingesetzt; Reinhold Glière, in Kiew geborener Deutschrusse, ist einer von ihnen. Ludmilla Lokaichuk, seit 2021 Ensemblemitglied am Staatstheater Saarbrücken, übernimmt den Solopart in seinem virtuosen Konzert für Koloratursopran und Streichorchester, das im Mittelpunkt des Programmes steht.

Zu Beginn des Konzerts spielt das Collegium Instrumentale Saarbrücken die Suite „Antiche Arie e Danzi“ von Ottorino Respighi, der hier Lautenstücke des 16. und 17. Jahrhunderts in romantisches Gewand gekleidet hat.

Zum Schluss erklingt das Werk eines wenig bekannten amerikanischen Komponisten: Victor Herbert, der seine musikalische Ausbildung als Cellist und Komponist in Deutschland genoss, ist in seiner Heimat USA vor allem als sehr erfolgreicher Operettenkomponist bekannt. Seine 1888 entstandene Streicherserenade ist ein frühes Werk, mit deutlichen Hinweisen auf ein gründliches Studium der Musik Richard Wagners, dem es aber nicht an originellen Einfällen und handwerklich ausgezeichneter Verarbeitung mangelt.

Liudmila Lokaichuk gab 2019 an der Oper Halle ihr Aufsehen erregendes Debüt als Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos« und wurde für diese Interpretation als »Beste Sängerin« im Jahrbuch 2019 der »Opernwelt« nominiert. Derzeit brilliert sie in dieser Rolle am Saarländischen Staatstheater und begeisterte Presse wie Publikum. Doch auch im Barockfach gelten ihre Interpretationen bspw. von Bach als herausragend. Am Saarländischen Staatstheater wird sie demnächst u. a. in Händels »Alcina« als Morgana zu erleben sein.

Benjamin Jupé, geb. in Frankfurt/Main. 2001 Solocellist im Weltjugendorchester, 2003 bis 2006 Solocellist im Staatsorchester Rheinische Philharmonie Koblenz, 2006/07 Stellvertretender Solocellist im Tonhalle Orchester Zürich. 2007 Solocellist im Dänischen Rundfunk Nationalorchester Kopenhagen, seit 2010 Solocellist im Saarländischen Staatsorchester in Saarbrücken. Er studierte an der “Universität der Künste” in Berlin bei Markus Nyikòs, in Schweden bei Mats Rondin und besuchte Meisterkurse u.a. bei Young Chang Cho, Frans Helmerson, David Geringas, Truls Mörk, Siegfried Palm und Boris Pergamenschikow. Als Solocellist regelmäßig Gast im SWR Orchester Baden-Baden/Freiburg, im Rundfunkorchester München, im Rundfunkorchester in Luxembourg, im Staatsorchester Kassel, im Sinfonieorchester Wuppertal, Staatstheater Karlsruhe, Mainz und

Kaiserslautern, Chamber Orchestra of Europe”, im Gürzenich Orchester Köln. Als Solist spielte er mit verschiedenen deutschen Orchestern wie z.B. dem Kurpfälzischen Kammerorchester Mannheim, den Dortmunder Philharmonikern, der Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz, dem Staatsorchester Rheinische Philharmonie Koblenz, der Staatskapelle Weimar. 1999 gewann er den Klassikpreis im Kammermusikwettbewerb Caltanissetta, 2000 den 1. Preis im “International Viva Hall Cello Competition” in Japan.

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