Information zur Fusion der Kirchgengemeinden zur Kirchengemeinde Hornbachtal

Liebe Gemeindemitglieder der Kirchengemeinden Althornbach und Hornbach-Brenschelbach,


am 7. August 2025 haben die beiden Presbyterien unserer Kirchengemeinden jeweils einstimmig beschlossen ab dem 1. Januar 2026 zur Kirchengemeinde Hornbachtal zu fusionieren. Dies ist ein konsequenter Schritt im Rahmen einer schon seit vielen Jahren bestens funktionierenden Zusammenarbeit, die künftig weiter ausgebaut werden soll. Damit wenden wir uns aber auch gegen den allgemeinen Trend des Abbaus kirchengemeindlichen Lebens in ganz Deutschland und versuchen, die Kirche vor Ort zu stärken um auch in Zukunft im Namen Jesu Christi für die Menschen da zu sein. Wir wissen: auch in unserer Pfälzer Landeskirche stehen erhebliche Veränderungen an, an denen wir nicht vorbeikommen. Umso wichtiger ist es diesen Schritt zur Zusammenarbeit in christlicher Verbundenheit zu gehen und zu zeigen, dass wir eine gut funktionierende, mit Leben erfüllte Gemeinschaft sind, die modellhaft beweist, dass Kirche sich von unten nach oben aufbaut und nicht umgekehrt.

Unsere Zusammenarbeit betrifft alle Felder des gemeindlichen Lebens: die Kasualien Taufe, Hochzeit und Beerdigung, die Krabbelgruppe, den Religionsunterricht, die Jugendarbeit (inklusive Treffen, Konfirmand*innenarbeit und Freizeiten), aber auch die beliebten Formate Frauenfrühstück und Die Digger, die kulturellen und gottesdienstlichen Veranstaltungen und nicht zuletzt die gemeinsamen Feiern. Manches bleibt vor Ort, anderes können wir als eine vereinigte Kirchengemeinde besser anbieten, wenn wir es auf die Gemeindeteile verteilen.
Konfirmationen und Jubelkonfirmationen, Gottesdienste in neuer Vielfalt, ausdifferenziert für verschiedene Ziel- und Interessengruppen, Seelsorge oder Hausbesuche können so, im Team von Pfarrern, Lektoren und Ehrenamtlichen, den jeweiligen Bedürfnissen besser angepasst werden. Passend zum Hornbacher Frauenfrühstück soll zum Beispiel ein monatliches Treffen am Wochenende mit thematischen Schwerpunkten, Essen und Trinken für die ganze Familie in Althornbach angeboten werden. Wie unsere beliebte Frauenwandergruppe soll unsere Kirche unterwegs und zugleich an Ort und Zeit gebunden sein.

Durch die Fusion sind bei einer nunmehr größeren Gemeinde mehr Schlüsselzuweisungen zu erwarten. So können Baumaßnahmen und Investitionen gebündelt und finanziert, der Bestand der Gebäude vor Ort und ein vielgestaltiges Angebot ermöglicht werden – auch wenn gewiss schwierig werden wird, Kirche so zu transformieren, dass das Gute erhalten bleibt und zugleich den demographischen Bedingungen, den verschiedenen, zunehmend individuellen Glaubenseinstellungen, einer zeitgemäßen Frömmigkeitskultur und dem starken Bedürfnis nach Gemeinschaft und spirituellen Räumen Rechnung getragen wird. Vieles davon wird jetzt schon von einem begeisterten Team getragen, das wie selbstverständlich zusammenarbeitet.

Die kleinere der beiden Kirchengemeinden profitiert davon, dass sie überlebensfähig bleibt, die größere bekommt frischen Wind ohne Altlasten übernehmen zu müssen. Die Effektivität des Engagements, die geschwisterliche Verbundenheit, das selbstbewusste Auftreten gegenüber Tendenzen des Abbaus von Kirche werden durch die Fusion zur Kirchengemeinde Hornbachtal, der womöglich bald auch die Kirchengemeinde Rimschweiler beitreten wird,
nur gestärkt werden.

Lassen Sie uns also mutig und zuversichtlich die Wege gehen, die uns Gott durch Jesus Christus gewiesen hat und voller Freude gegen alle destruktiven Tendenzen die Kirche vor Ort erhalten und erneuern!

Mit besten Segenswünschen Ihr Pfarrer Daniel Seel

In der Bibel schnell fündig werden

Viele Leute haben eine Bibel zuhause liegen. Als Buch. Oft staubt sie zu, weil die Wenigsten das dicke Buch noch so gut kennen, dass sie darin das finden, was sie suchen.

Mit Online-Bibeln, zB dem Bibleserver oder der Internet-Bibel der Deutschen Bibelgesellschaft geht das schon viel einfacher, sobald man die Suchfunktion gefunden hat.

Die Suche beim Bibleserver

… ist dank künstlicher Intelleigenz inzwischen auf ein ganz neues Niveau gerückt, wie im folgenden Video erklärt wird:

Die Suche bei der Deutschen Bibelgesellschaft

… ist noch nicht ganz so KI-mäßig intuitiv geworden, aber auch aufgrund von Programmierer-Cleverness weit mehr als das, was man früher kannte. Auch da gibt es nun eine „relevanzbasierte“ Suche, bei der einem nicht zuerst 500 Stellen angezeigt werden, die nicht interessieren. 

Klicke hier, um das Bild auszuklappen

Und es gibt noch vieles mehr zum Stichwort: Wissenschaftliche Hintergründe, Bibellesepläne, Neuigkeiten, usw.

In diesem Sinne viel Erfolg mit dem Bibelnachschlagen am PC oder auf dem Smartphone!

Christliche Klimaaktivisten vor Gericht

Da habe ich nochmal Glück gehabt, dass ich nicht auf dem Kirchentag in Nürnberg 2023 war: Heute (14.2.25) stehen zum ersten Mal christliche Klimaaktivisten vor Gericht.

Klicke unten auf den Beitrag des Bayerischen Rundfunks!

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Gastfreundschaft und Fremdenfeindlichkeit in der Bibel

Auch Jesus war ein Flüchtling! (Gemälde: Rembrandt)

In der Losungsandacht vom 10.2.2025 gehe ich nicht näher darauf ein, inwiefern eine gastfreundliche und gerechte Haltung gegenüber „Zugereisten“ ein zentrales Merkmal und ein Prüfstein des christlichen Glaubens ist.

Dies hole ich dies in diesem Artikel nach. 

Dafür sind keine tiefgründigen theologischen Betrachtungen erfoderlich. Eine Anfrage bei Chat-GPT genügt bereits, den erdrückenden, biblischen Befund darzustellen.

Fremdlinge und Schutzsuchende in der Bibel

Die Bibel äußert sich an vielen Stellen zu Fremdlingen, Asylsuchenden und Verfolgten. Grundsätzlich wird der Umgang mit Fremden oft als Maßstab für Gerechtigkeit und Barmherzigkeit dargestellt. Dabei gibt es sowohl normative Gebote als auch narrative Beispiele, die unterschiedliche Aspekte dieses Themas beleuchten.
 
1. Gebote zum Schutz von Fremdlingen
Im Alten Testament finden sich zahlreiche Gebote, die den Schutz und die faire Behandlung von Fremden betonen:
 
Exodus 22,20: „Einen Fremdling sollst du nicht bedrücken und nicht unterdrücken; denn ihr seid auch Fremdlinge in Ägypten gewesen.“
Levitikus 19,34: „Der Fremdling, der bei euch wohnt, soll euch wie ein Einheimischer gelten, und du sollst ihn lieben wie dich selbst; denn ihr seid auch Fremdlinge gewesen im Land Ägypten.“
Deuteronomium 10,18-19: Gott wird als derjenige beschrieben, der „den Fremdling liebt“ und seinem Volk gebietet, dasselbe zu tun.
Diese Gebote betonen die Solidarität mit Fremden aus der eigenen Erfahrung der Israeliten als Fremdlinge in Ägypten. Fremde sollen nicht nur geschützt, sondern auch in die Gemeinschaft integriert werden.
 
2. Narrative Beispiele und ihre Bedeutung
Richter 19
Die Geschichte in Richter 19 schildert das erschütternde Versagen der Gastfreundschaft und den moralischen Verfall in Israel:
 
Ein Levit und seine Nebenfrau suchen in Gibea (Stadt des Stammes Benjamin) Unterkunft. Obwohl Gastfreundschaft in der Kultur der Israeliten eine hohe Priorität hatte, verweigern die Stadtbewohner ihnen Schutz.
Ein alter Mann gewährt ihnen schließlich Unterschlupf, doch die Männer der Stadt fordern, den Levit herauszugeben, damit sie ihn missbrauchen können. Stattdessen bietet der Gastgeber seine Tochter und die Nebenfrau des Leviten an.
Die Nebenfrau wird brutal misshandelt und stirbt. Der Levit zerteilt ihren Körper und schickt die Teile an die Stämme Israels, was einen Bürgerkrieg auslöst.
Bedeutung:
Diese Erzählung zeigt das völlige Scheitern der sozialen und moralischen Verpflichtungen gegenüber Fremden. Sie illustriert den Verfall der Gesellschaft, wenn grundlegende Gebote wie Gastfreundschaft und Schutz von Schwachen missachtet werden. Die Geschichte ist ein drastisches Gegenbild zu den biblischen Geboten zum Schutz von Fremden.
 
Genesis 19,4ff
Die Geschichte von Sodom und Gomorra enthält ähnliche Motive:
 
Zwei Engel kommen in die Stadt Sodom und werden von Lot, Abrahams Neffen, gastfreundlich aufgenommen.
Die Männer von Sodom fordern, dass die Fremden herausgegeben werden, um sie zu missbrauchen. Lot bietet stattdessen seine Töchter an, doch die Männer der Stadt bedrängen ihn weiter.
Schließlich greifen die Engel ein, blenden die Angreifer und retten Lot und seine Familie, bevor die Stadt zerstört wird.
Bedeutung:
Auch hier steht der Bruch der Gastfreundschaftspflicht im Mittelpunkt. Sodom wird traditionell als Inbegriff moralischer Verderbtheit gesehen, wobei die mangelnde Gastfreundschaft und der Versuch, Fremde zu missbrauchen, als Hauptgründe für die göttliche Strafe genannt werden. Die Geschichte hebt hervor, dass der Umgang mit Fremden ein Spiegelbild des moralischen Zustands einer Gesellschaft ist.
 
3. Asyl und Zufluchtsstädte
Das Alte Testament enthält auch Regelungen für Asyl:
 
Zufluchtsstädte (z.B. Numeri 35): Es wurden sechs Städte bestimmt, in denen Menschen, die unabsichtlich jemanden getötet hatten, Asyl finden konnten, bis ein gerechtes Verfahren über ihre Schuld oder Unschuld entschieden hatte. Dies zeigt, dass die israelitische Gesellschaft Schutzmechanismen für Verfolgte kannte, um willkürliche Vergeltung zu verhindern.
4. Das Neue Testament
Auch im Neuen Testament wird der Umgang mit Fremden thematisiert:
 
Matthäus 25,35: Jesus sagt im Gleichnis vom Weltgericht: „Ich war fremd, und ihr habt mich aufgenommen.“ Die Aufnahme von Fremden wird als Kriterium für das göttliche Urteil dargestellt.
Hebräer 13,2: „Vergesst die Gastfreundschaft nicht; denn durch sie haben einige, ohne es zu wissen, Engel beherbergt.“ Diese Passage verweist direkt auf die Geschichte von Abraham und Lot, die Engel als Fremde aufgenommen haben.
Fazit
Die Bibel betont den Schutz und die Aufnahme von Fremdlingen als zentralen Ausdruck von Gerechtigkeit und Barmherzigkeit. Die Gebote zur Gastfreundschaft und zum Schutz von Schwachen stehen im Kontrast zu den drastischen Erzählungen in Richter 19 und Genesis 19, die das Scheitern dieser moralischen Verpflichtungen illustrieren. Sie zeigen, wie das Missachten dieser Prinzipien zu gesellschaftlichem Verfall und göttlichem Gericht führt. Im Neuen Testament wird die Aufnahme von Fremden schließlich als direkter Dienst an Christus verstanden, was die Bedeutung dieses Themas nochmals unterstreicht.
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O Heiland, reiß die Himmel auf, Teil IV

O Heiland reiß die Himmel auf jazzig: Das Saxophonquartett Blattwerk

Willkommen in der Moderne! Oder schon der Postmoderne?

Denn der Advent ist ja nicht nur die Zeit des Weihnachtsgeschenkebestellens, der Weihnachtsmärkte und der grippalen Infekte, und auch nicht nur die der Ankunft des Jesuskindes. Advent ist auch die Zeit des Endes der Welt, der Offenbarung („Apokalypse“), da der Menschensohn auf den Wolken des Himmels kommt und das Ende der Geschichte einläutet. 

Und ein wenig scheint es ja so, als wären wir in der Menschheitsgeschichte nie näher dran gewesen am Ende der Geschichte als heute. 
Manchen Mitgliedern der künftigen US-Regierung unter Donald Trump wird ja nachgesagt, dass sie aus religiösen Gründen dieses Ende geradezu anstreben.

Ich halte davon nichts. Laut der Bibel ist all dies eine Angelegenheit, die ganz alleine von Gott geregelt wird, und in die sich Menschen, wenn sie bei Trost sind, nicht einmischen sollen.
Für uns gilt nach wie vor, dass wir glauben, lieben, hoffen, dass wir nach Gerechtigkeit und Frieden streben und dafür sorgen, dass Berg und Tal grün alles werden möge.

In diesem Sinne lauschen wir einem alten, aktuellen Lied in neuer Interpretation, bleiben zuversichtlich und lassen uns unseren Glauben weder von Panikmeldungen noch vom Rost und den Motten fressen.

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O Heiland, reiß die Himmel auf, Teil III

Gesungen und gespielt wie im Orignal … oder so ähnlich

Die Musikgruppe The Playfords versucht sich den von ihnen gespielten Stücken mit den Klängen historischer Instrumente anzunähern. Bei O Heiland reiß die Himmel auf scheint mir dies nur sehr begrenzt gelungen zu sein. Zumindest wenn man davon ausgeht, was Friedrich Spee von Langenfeld mit seinem Lied ausdrücken wollte.

Der Würzburger Fürstbischof Philipp Adolf von Ehrenberg jedoch hätte sich über die Interpretation der Playfords sehr gefreut. Denn sie legten ein Schwergewicht auf „seine“ letzte Strophe und verwandelten so den Ruf Friedrich Spees nach Gerechtigkeit in ein weihnachtsmarkttaugliches Advents-Folklorestück.

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