Ciao, ich bin das Coronavirus …

Derzeit geht in den sozialen Netzwerken ein Video viral, das bestechend gut produziert ist und so manchem Zuschauer an Herz und Nieren (= Denken und Gefühle) geht.

Woher kommt es? Eine Online-Recherche.

Für alle, die es noch nicht kennen: In dieser Form präsentiert sich das Video uns deutschen Zuschauern:

https://youtu.be/r9FviBtFyE8

Es ist klar, dass das Video italienische Wurzeln hat. Unter den verschiedenen Veröffentlichungen (von denen einige schon wieder gelöscht wurden) gibt es dieses aufschlussreiche, schon eine Woche alte Video aus Italien:

https://youtu.be/hs-YFALmL00

In diesem Video wird zurück-referenziert auf einen schriftlichen (Blog-)Beitrag, ein Isolationstagebuch eines zwanzigjährigen Mannes, der sich Matteo1999 nennt und darauf verweist, den “Brief” des Coronavirus’ beim Spaß-Radiosender Zoo di 105 gehört zu haben. An diesem Punkt verliert sich die Spur.
Wer noch mehr herausbekommt, kann seine Erkenntnisse gerne in den Kommentar schreiben!
Dazu muss man auf den Titel des Beitrages klicken. Dann öffnet sich eine Seite mit dem Beitrag, und ganz unten befindet sich eine Eingabemöglichkeit für Kommentare

Inhaltlich fällt mir nur das ein, was auch schon Matteo1999 schrieb: “Starke Worte!” – Aber man muss nicht allem zustimmen, was “das Coronavirus schreibt”.

Was ich jedoch toll finde: Der Brief begreift unsere Lage als Chance, in Zukunft vieles von dem, was bisher schiefgelaufen ist, besser zu machen: Im Privaten, in der Familie, in der Gesellschaft.
Ich persönlich wäre allerdings schon froh, wenn wir es schaffen würden, dass sich die Verhältnisse “nach Corona” nicht zum Schimmeren verändern.

 

Warum wir noch länger zuhause bleiben sollten

Heute gibt es noch einige aktuelle Informantionen und Links zu – na, Sie wissen schon. Und diese Infos sind nicht lustig.

Pangolinbaby (Quelle: BR24)

Wer wissen möchten, wie sich die bedrohte Natur womöglich an der sie schädigenden Menschheit gerächt hat, findet in diesem Artikel der Süddeutschen Zeitung einige Informationen über die Wurzeln der Viruskrankheit Covid-19, darüber, dass nicht die bösen Chinesen oder Amerikaner oder Juden oder sonstwelche durchgedrehten Wissenschaftler das Virus entwickelten, sondern darüber, dass man Pangoline nicht zum Fressen gerne haben sollte.

Im Internet sind viele Corona-Verharmlosungsvideos im Umlauf, was ich für gemeingefährlich halte angesichts der Meldung des Robert-Koch-Instituts, dass sich in Deutschland (!) bereits mehr als 2300 Pfleger und Ärzte angesteckt haben (siehe hier, Artikel der SZ-online), wobei es sich bei der Zahl um keine “flächendeckende Statistik”, sondern um einen Minimalwert handelt. Man vermutet eine wesentlich höhere Dunkelziffer.
In Berlin wurden in einem Krankenhaus durch infiziertes Personal 60 Patienten, die an anderen Sachen erkrankt waren, zusätzlich mit Covid-19 infiziert, so dass man jetzt dazu übergeht, eigene, abgetrennte Corona-Kliniken einzurichten, wie das zB auch mit dem Ev. Krankenhaus in Zweibrücken geschehen soll.

Nichtsdestoweniger zeigt die Tatsache, dass sich so viele Krankenhausbedienstete ansteckten, nicht nur, wie gefährlich die Krankheit ist, sondern dass der beste Weg, die Epidemie zu bekämpfen, Social Distancing zwecks Vermeidung von Ansteckungen ist, weil bald vielleicht genug Schutzanzüge und Masken in den Kliniken vorhanden sein werden, aber dafür nicht mehr genug Pflegepersonal, um einen richtig großen Ansturm an Covid-19-Kranken zu behandeln.

Auch in Bezug auf Schutzmasken sollte man umdenken, und es kann gut sein, dass sie zumindest im Alltag besser schützen als bisher angenommen, wie aus einem weiteren Artikel der SZ online hervorgeht.

Schließlich noch eine Bemerkung zur Zukunftsperspektive unseres Ausnahmezustandes: Ein anfangs sehr düsteres Video von MaiLab zeigt, dass die Idee der “Herdenimmunisierung” (d.h.: Im Lauf des Jahres sollen sich ca. 50 Millionen Deutsche mit der Krankheit infizieren, damit sie für den Rest keine Gefahr mehr darstellt) praktisch undurchführbar ist.

Ratschlag: Seht euch das Video bis zum Ende an, denn Mai findet schließlich eine (!) praktikable Möglichkeit, mit der Epidemie fertig zu werden, ohne dass (a) Hunderttausende sterben, (b) unsere Arbeitsplätze vernichtet werden und die Wirtschaft vor die Hunde geht.

Kunst im Zeichen von Corona

Die Bedrohung durch die Epidemie und die dadurch bewirkten, ungewöhnlichen und beängstigenden Lebensumstände von uns allen führten auch dazu, dass Menschen versuchen, die Bedrohung künstlerisch zu verarbeiten.
Ich möchte sechs charakteristische Beispiele vorstellen, die zT auch in sozialen Netzwerken viral gehen:

Köln: Die #veedelband

Köln ist recht stark betroffen durch Corona-Infektionen. Was dazu führt, dass sich viele Kölner (die #veedelband umfasst 40 Personen) auf das besinnen, was ihnen Halt gibt: Der funktionierende, soziale Halt in der eigenen Straße, im eigenen Stadtviertel (“veedel”). Mit einem alten Bläck Föss-Lied trafen sie genau die Stimmung, die die Leute lieben.

Den Liedtext und eine “Übersetzung” findet man hier.

Italien: Wiedergeburt

Der in Italien berühmte Sänger Roby Facchinetti schrieb ein Lied mit dem Titel Rinascerò, rinascerai (Ich werde wiedergeboren, du wirst wiedergeboren), nahm es auf – und übertrug alle Vermarktungsrechte auf das in jeder Hinsicht gebeutelte Klinikum der Stadt Bergamo, welche von der Corona-Epidemie am schwersten von allen italienischen Orten getroffen wurde. Auch das Youtube-Video kommt dem Klinikum zugute, weil jeder Klick dem Klinikum (ich glaube: etwa 0,5 Cent) Google-Prämien bringt.
Die gezeigten Bilder sind Perspektiven der Stadt Bergamo am Alpenrand.

Das Video verbreitet sich rasch – Facchinettis Schlager klingt ganz anders als der Song aus Köln, aber in meinen Ohren typisch italienisch.

Brenschelbach: Saarlänner Mundart

Jürgen Beuster verarbeitete die Epidemie und ihre Folgen in einem Gedicht, das ziemlich hohe Ansprüche an den Leser stellt:

Voll nerdig: Das puschelige Einhorn unterwegs …

Das schon etwas ältere, 24 Stunden lange Video bringt einige typische Merkmale der Corona-Isolationszeit auf den Punkt und gelangte so in den letzten Tagen zu neuer Popularität:

Ernst, dankbar: Was Die Welt Zusammenhält

Im Rahmen einer Songmanufaktur entstand dieses Lied von Edda Minor, das sich an diejenigen richtet, die in diesen Coronazeiten die Welt zusammenhalten:

Und schließlich: Hilfe von den Ärzten

… darf an dieser Stelle natürlich auch nicht fehlen.

Civitatem sed futuram inquirimus

Liebe Gemeinde,

zum Predigttext für diesen Sonntag habe ich 2013 ein Orchesterstück geschrieben, das ich mit euch teilen möchte.

(Vorsicht: Neue Musik! Aber keine Angst: so schlimm ist es gar nicht… Eher ein meditatives Stück, für das man sich eine Viertelstunde Zeit und Ruhe nehmen und sich dabei konzentrieren muss, wenn man es angemessen hören möchte.)

Seid gesegnet!
Von Euerm Pfarrer Daniel Seel

Informationen zur Komposition:

http://www.verlag-neue-musik.de/verlag/product_info.php?info=p2197_–civitatem-sed-futuram-inquirimus.html

 

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Noch mehr Ideen für die Isolationszeit

Telefonandachten und Online-Gottesdienste

Der heißeste Tipp für heute kommt aus unserer Nachbarkirchengemeinde Großsteinhausen: Dort kann man sich täglich eine neue Andacht anhören – nicht am Computer, sondern am Telefon unter der Nummer

06339-341

Wer daneben noch weitere Gottesdienste erleben will, wird vielleicht auf der Seite Glaube@Familie oder bei Digital Church fündig, wobei dort eher katholische Gottesdienstangebote als Video online gestellt werden. Und dann gibt es natürlich das ökumenische, von der Landeskirche empfohlene, auch in Hornbach von den Glocken eingeläutete Abendgebet, bei dem man eine Kerze ins Fenster stellen könnte.

Außerdem gibt es Ideen, mit Kindern Andachten zu feiern und zu singen, zB hier.

Und Lieder zum Lernen und Mitsingen: ZB

Sachen bauen und basteln

Wem der Sinn nicht so nach Andachten und Beten steht, sondern wer etwas Interessantes (oder Verrücktes) gestalten will, könnte auf der Seite mit Do-it-yourself-Ideen für die Corona-Zeit fündig werden.

Und wer etwas ganz nützliches machen will – Nähfähigkeiten und eine vorhandene Nähmaschine vorausgesetzt -, kann aus alten Stoffresten funktionstüchtige Schutzmasken herstellen und den Institutionen zur Verfügung stellen, die sie brauchen. Wie das alles funktioniert, erfährt man auf der Webseite von maskmaker.de.

Und für alle, die Englisch können und ganz hoch hinauswollen: Die Welt von oben aus der Perspektive der Europäischen Weltraumagentur bzw. der Erdumlaufbahn, mit Nachrichten über die neusten Satellitenstarts, aber auch über Neuigkeiten, wie die Corona-Pandemie die Luftqualität in ganz Europa verbessert: esa.int