Nicht viele Komponisten haben die menschliche Stimme als Instrument in einem Solokonzert eingesetzt; Reinhold Glière, in Kiew geborener Deutschrusse, ist einer von ihnen. Ludmilla Lokaichuk, seit 2021 Ensemblemitglied am Staatstheater Saarbrücken, übernimmt den Solopart in seinem virtuosen Konzert für Koloratursopran und Streichorchester, das im Mittelpunkt des Programmes steht.
Zu Beginn des Konzerts spielt das Collegium Instrumentale Saarbrücken die Suite „Antiche Arie e Danzi“ von Ottorino Respighi, der hier Lautenstücke des 16. und 17. Jahrhunderts in romantisches Gewand gekleidet hat.
Zum Schluss erklingt das Werk eines wenig bekannten amerikanischen Komponisten: Victor Herbert, der seine musikalische Ausbildung als Cellist und Komponist in Deutschland genoss, ist in seiner Heimat USA vor allem als sehr erfolgreicher Operettenkomponist bekannt. Seine 1888 entstandene Streicherserenade ist ein frühes Werk, mit deutlichen Hinweisen auf ein gründliches Studium der Musik Richard Wagners, dem es aber nicht an originellen Einfällen und handwerklich ausgezeichneter Verarbeitung mangelt.
Liudmila Lokaichuk gab 2019 an der Oper Halle ihr Aufsehen erregendes Debüt als Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos« und wurde für diese Interpretation als »Beste Sängerin« im Jahrbuch 2019 der »Opernwelt« nominiert. Derzeit brilliert sie in dieser Rolle am Saarländischen Staatstheater und begeisterte Presse wie Publikum. Doch auch im Barockfach gelten ihre Interpretationen bspw. von Bach als herausragend. Am Saarländischen Staatstheater wird sie demnächst u. a. in Händels »Alcina« als Morgana zu erleben sein.
Benjamin Jupé, geb. in Frankfurt/Main. 2001 Solocellist im Weltjugendorchester, 2003 bis 2006 Solocellist im Staatsorchester Rheinische Philharmonie Koblenz, 2006/07 Stellvertretender Solocellist im Tonhalle Orchester Zürich. 2007 Solocellist im Dänischen Rundfunk Nationalorchester Kopenhagen, seit 2010 Solocellist im Saarländischen Staatsorchester in Saarbrücken. Er studierte an der “Universität der Künste” in Berlin bei Markus Nyikòs, in Schweden bei Mats Rondin und besuchte Meisterkurse u.a. bei Young Chang Cho, Frans Helmerson, David Geringas, Truls Mörk, Siegfried Palm und Boris Pergamenschikow. Als Solocellist regelmäßig Gast im SWR Orchester Baden-Baden/Freiburg, im Rundfunkorchester München, im Rundfunkorchester in Luxembourg, im Staatsorchester Kassel, im Sinfonieorchester Wuppertal, Staatstheater Karlsruhe, Mainz und
Kaiserslautern, Chamber Orchestra of Europe”, im Gürzenich Orchester Köln. Als Solist spielte er mit verschiedenen deutschen Orchestern wie z.B. dem Kurpfälzischen Kammerorchester Mannheim, den Dortmunder Philharmonikern, der Südwestdeutschen Philharmonie Konstanz, dem Staatsorchester Rheinische Philharmonie Koblenz, der Staatskapelle Weimar. 1999 gewann er den Klassikpreis im Kammermusikwettbewerb Caltanissetta, 2000 den 1. Preis im “International Viva Hall Cello Competition” in Japan.