Prot. Kirchengemeinden Hornbach-Brenschelbach und Althornbach

Gottesdienst(e) am Sonntag Kantate, dem 10. Mai

Da der Normalzustand in dieser Corona-Krise noch lange auf sich warten lassen wird, werden wir auch in den Kirchen keine normale Gottesdienst „wie früher“ erleben. Darum ist der kommende Sonntag nach wie vor von Online-Events und anderen, kreativen Improvisationen geprägt.

Der Autogottesdienst!

Der Hammer-Event wird nicht weit von Hornbach, nämlich oben am Flughafen steigen: Ein Gottesdienst wie Autokino, nur ohne Kino: Er wird übertragen per Autoradio, aber ganz in Natura gehalten, und man kann Pfr. Strickler und Pfrn Gundacker aus der eigenen Limousine heraus von ferne beim Zelebrieren und Predigen erleben.

Der Autogottesdienst beginnt um 11 Uhr an der Greenwich-Straße. Es dürfte genügend Platz vorhanden sein: Bis zu 700 Fahrzeuge können an der Feier teilnehmen.

Der Youtube-Prime-Onlinegottesdienst aus Hornbach

Wir in Hornbach wollen nicht in Konkurrenz zu unseren kreativen KollegInnen treten. Andererseits möchten wir nicht die Gemeindeglieder im Stich lassen, welche sich auf einen Gottesdienst freuen, den sie zuhause erleben können. Darum werden wir nicht wie am letzten Wochenende einen Zoom-Event veranstalten, sondern wir strahlen um 10 Uhr einen vorproduzierten, nicht ganz so langen Kantate-Gottesdienst live bei Youtube Premiere aus, so dass Interessierte danach noch zum Flughafen fahren können, um dort einen ganz anders gearteten Gottesdienst zu erleben.

Dh.: Wer möchte, kann ab 10 Uhr dabei sein, sich die Feier ansehen und anhören, mitsingen, aber auch im Live-Chat kommentieren. Denn einiges aus der Feier könnte für einigen Gesprächsstoff sorgen.

Außerdem…

weisen wir noch auf folgende Angebote hin:

Hör mal, wer da predigt

Dieser You Tube-Kanal enthält die Wohnzimmergottesdienste von Pfr. Milan Unbehend / Großbundenbach und Pfr. Sven Lotter / Rammelsbach, von denen wir bereits zwei auf dieser Seite zeigten, und noch einiges andere.

Online-Mitmachgottesdienste aus Ensheim und Umgebung

Pfr. Wolfgang Glitt, der sich schon an unseren Losungsandachten mit Beiträgen beteiligte, veröffentlicht auf seinem Youtube-Kanal immer mehr Online-Gottesdienstformate!

Angedacht

Radio-Andachten beim Regionalsender RPR2 (als Podcast).

 

 

 

GOP Jesus

GOP ist in den USA die Abkürzung für die „grand old party“, die republikanische Partei, die gerade unter Präsident Trump die herrschende Fraktion in der US-Bundesregierung bildet.

Ohne in den US-Amerikanischen Wahlkampf einsteigen und ohne Partei ergreifen zu wollen (es gibt ebenso gute Christen unter den Republikanern wie es Neoliberale unter den Demokraten gibt), stellen wir hier ein Video ein, das zu denken gibt, wofür Jesus stand und steht – und wofür nicht.

Und hier das Quiz: Was hat Jesus wirklich gesagt?

Ge(h)danken auf dem Jakobsweg – Etappe 5

Und es geht wieder los. Heute müssen wir 26 Kilometer laufen. Obwohl wir schon sehr früh losgegangen sind, ist es um 10 Uhr schon super warm. Das ist zwar einerseits besser als Regen, aber Schweißflecken auf den T-Shirts sind schon eklig. Und peinlich. Hoffentlich treffen wir nicht auf Jungs, das wäre schon extrem schlimm.

Nach ein paar Orten biegen wir in eine Sackgasse, die nach kurzer Strecke in einen Feldweg mündet. Vor dem letzten Haus steht eine ältere Dame, die ihren Hof kehrt. Als sie uns sieht, spricht sie uns an, ja – sie stürzt sich regelrecht auf uns und fragt, ob wir wirklich Pilger seien, bietet uns an, dass wir ihr Klo benutzen können. Die nette Dame zählt uns alle Getränke, die ihr Haushalt aufweist, auf, unter anderem Saft und Cola und allein bei dem Namen Cola wird meine kleinste Schwester sofort hellhörig.

„Oh ja bitte Mama!“ ruft sie und strahlt die Dame an, die sofort dahinschmilzt beim Anblick dieses kleinen blonden Mädchens. Schon will sie sich umdrehen und zum Haus laufen, … doch sie wird von meiner Mutter aufgehalten. „Nein, vielen Dank, aber wir müssen weiter.“  Die folgenden Reaktionen sind filmreif. Vom wütenden Auftreten über zornige Grimassen bis hin zu kleinen Wutausbrüchen ist alles dabei. Aber meine Mutter bleibt ihr gegenüber konsequent (konsequenter als üblich…) und wir ziehen leider weiter, ohne die Gastfreundschaft in Anspruch genommen zu haben.

Die Sonne geht schon fast unter, als wir endlich den Fluss überqueren und in die Vorstadt kommen. Für uns steht fest, das mittelalterliche Kloster liegt auf dem Berg in der Altstadt – da braucht man nicht die Unterlagen aus dem untersten Rucksack herauszukramen. Ein kurzer Blick (sicherheitshalber) auf den Stadtplan zeigt dort an „Klostergasse“. Also Beine in die Hand genommen, an einer großen Kirche schnell vorbei (sicher neugotisch, der alte Klotz), noch einmal fast zwei Kilometer im Laufschritt hinauf. Oben angekommen erwartet uns ein Fest. Überall Stände mit Leckereien. Und auf einem Ohr höre ich, wie jemand „Merk d’rs awer gli: Surkrut hab i keini – nummol Flammekueche.“ sagt und ich muss schon sagen, dass das für meine fast schon lothringischen Ohren verdammt nah an dem Dialekt aus unserer Region klingt – und nach leckerem Essen. Es ist tatsächlich ein elsässischer Markt, der wohl jedes Jahr zugunsten einer Städtepartnerschaft hier kräftig gefeiert wird. HUNGER!

Die Menschen sind alle dabei, ihre Waren einzupacken und die Stände abzubauen: eine Dame mit Croissants und eine andere mit duftenden Crépes, aber kein Kloster. Nirgends. Nicht mal eine Kirche. Wir erkundigen uns und finden heraus, dass wir völlig umsonst den Berg hochgestürmt sind, denn das Kloster liegt im Tal an den Ufern des Flusses. Wir erkennen, dass fehlende kunsthistorische Kenntnisse (der alte Klotz war tatsächlich echte Gotik…) uns diesen Umweg beschert haben; ja – Bildung macht lebenstüchtig!

Also wieder bergab ins Tal. Im Kloster begrüßt uns ein Pater mit „Wir dachten schon, ihr kommt nicht mehr…“ Er drückt meinem Vater das Prospekt eines Konzertes geistlicher Chöre in die Hand und lädt uns herzlich dazu ein, vorausgesetzt wir seien nicht zu müde.

Er zeigt uns den Speiseraum und unsere Zimmer. Als meine Schwester herausfindet, dass es nur eine Toilette und eine Dusche im 70er Jahre Stil für die ganze Etage (!) gibt, entscheidet sie sich dazu, vor dem Abendessen noch schnell zu duschen, um später nicht vielleicht einem Mönch zu begegnen. (Den gruseligen Edgar-Wallace-Film aus dem Skiurlaub vor ein paar Jahren hat sie offenbar immer noch nicht vergessen…)

Das Essen ist sensationell, so wie es sich für ein Kloster außerhalb der Fastenzeit gehört. Das muss man den Katholiken schon lassen, unter denen sich dann doch kein Italiener (also keine Nudeln…) befindet. Wir müssen schnell machen, denn außer uns isst hier eine hungrige bayrische Pilgergruppe, ein ganzer Bus voll, und die hauen rein, als gäbe es kein Morgen!

Dann voller Spannung zum geistlichen Chorkonzert. Das Programm kündigt an „Augenblicke der Unendlichkeit“ von Gyöngyösi, Ostrzyga, Gorecki u.a. Doch es wird ein endlicher Abend – die Musik ist so unverständlich wie die Namen der Komponisten. Lautmalerische Akzente wie Vogelstimmen, Wind, Wellen und Meeresrauschen tun zuverlässig ihre Wirkung und bei dem Stück „Sleep, fleshly birth“ durchdringt mein lautes Schnarchen den Kirchenraum und vereinigt sich mit der beeindruckenden Klangkulisse.

Warum wir noch länger zuhause bleiben sollten

Heute gibt es noch einige aktuelle Informantionen und Links zu – na, Sie wissen schon. Und diese Infos sind nicht lustig.

Pangolinbaby (Quelle: BR24)

Wer wissen möchten, wie sich die bedrohte Natur womöglich an der sie schädigenden Menschheit gerächt hat, findet in diesem Artikel der Süddeutschen Zeitung einige Informationen über die Wurzeln der Viruskrankheit Covid-19, darüber, dass nicht die bösen Chinesen oder Amerikaner oder Juden oder sonstwelche durchgedrehten Wissenschaftler das Virus entwickelten, sondern darüber, dass man Pangoline nicht zum Fressen gerne haben sollte.

Im Internet sind viele Corona-Verharmlosungsvideos im Umlauf, was ich für gemeingefährlich halte angesichts der Meldung des Robert-Koch-Instituts, dass sich in Deutschland (!) bereits mehr als 2300 Pfleger und Ärzte angesteckt haben (siehe hier, Artikel der SZ-online), wobei es sich bei der Zahl um keine „flächendeckende Statistik“, sondern um einen Minimalwert handelt. Man vermutet eine wesentlich höhere Dunkelziffer.
In Berlin wurden in einem Krankenhaus durch infiziertes Personal 60 Patienten, die an anderen Sachen erkrankt waren, zusätzlich mit Covid-19 infiziert, so dass man jetzt dazu übergeht, eigene, abgetrennte Corona-Kliniken einzurichten, wie das zB auch mit dem Ev. Krankenhaus in Zweibrücken geschehen soll.

Nichtsdestoweniger zeigt die Tatsache, dass sich so viele Krankenhausbedienstete ansteckten, nicht nur, wie gefährlich die Krankheit ist, sondern dass der beste Weg, die Epidemie zu bekämpfen, Social Distancing zwecks Vermeidung von Ansteckungen ist, weil bald vielleicht genug Schutzanzüge und Masken in den Kliniken vorhanden sein werden, aber dafür nicht mehr genug Pflegepersonal, um einen richtig großen Ansturm an Covid-19-Kranken zu behandeln.

Auch in Bezug auf Schutzmasken sollte man umdenken, und es kann gut sein, dass sie zumindest im Alltag besser schützen als bisher angenommen, wie aus einem weiteren Artikel der SZ online hervorgeht.

Schließlich noch eine Bemerkung zur Zukunftsperspektive unseres Ausnahmezustandes: Ein anfangs sehr düsteres Video von MaiLab zeigt, dass die Idee der „Herdenimmunisierung“ (d.h.: Im Lauf des Jahres sollen sich ca. 50 Millionen Deutsche mit der Krankheit infizieren, damit sie für den Rest keine Gefahr mehr darstellt) praktisch undurchführbar ist.

Ratschlag: Seht euch das Video bis zum Ende an, denn Mai findet schließlich eine (!) praktikable Möglichkeit, mit der Epidemie fertig zu werden, ohne dass (a) Hunderttausende sterben, (b) unsere Arbeitsplätze vernichtet werden und die Wirtschaft vor die Hunde geht.

Civitatem sed futuram inquirimus

Liebe Gemeinde,

zum Predigttext für diesen Sonntag habe ich 2013 ein Orchesterstück geschrieben, das ich mit euch teilen möchte.

(Vorsicht: Neue Musik! Aber keine Angst: so schlimm ist es gar nicht… Eher ein meditatives Stück, für das man sich eine Viertelstunde Zeit und Ruhe nehmen und sich dabei konzentrieren muss, wenn man es angemessen hören möchte.)

Seid gesegnet!
Von Euerm Pfarrer Daniel Seel

Informationen zur Komposition:

http://www.verlag-neue-musik.de/verlag/product_info.php?info=p2197_–civitatem-sed-futuram-inquirimus.html

 

Ökumenisches Gebet in Zeiten der Corona-Krise

Ökumenisches Gebet in Zeiten der Corona-Krise
Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und Kirchenpräsident Dr. h. c. Christian Schad


Treuer und barmherziger Gott!

Du gibst Zuversicht, wenn sich in uns Unsicherheit breitmacht.
Du bist uns nahe, wenn wir auf Distanz zueinander gehen müssen.
Du hältst uns in deiner Hand, wenn wir den Halt zu verlieren drohen.
Zu dir kommen wir mit unseren Sorgen und Ängsten,
aber auch mit unserer Hoffnung auf deine Hilfe.
Zu dir kommen wir im Wissen darum, dass wir nicht alleine zu dir beten,
sondern getragen sind von der großen Gemeinschaft aller,
die dir und deinem Wirken vertrauen.

Wir bitten dich:
für alle Menschen, die sich mit dem Corona-Virus angesteckt haben und erkrankt sind;
für alle Angehörigen, die in tiefer Sorge sind und nach Halt suchen;
für alle Verstorbenen und für die, die um sie trauern;
für alle, die Angst um ihren Arbeitsplatz haben und um ihre Existenz fürchten;
für alle, die sich überfordert fühlen.
Sei ihnen allen nahe und schenke ihnen Heilung, Trost und Zuversicht,
den Verstorbenen aber schenke das Leben in deiner Fülle.

Wir bitten dich:
für alle Ärztinnen und Ärzte, für alle Pflegenden in den Kliniken, Seniorenheimen und
Hospizen;
für alle, die Verantwortung tragen in Staat, Gesellschaft und Wirtschaft;
für alle, die uns Tag und Nacht mit dem versorgen, was wir zum Leben brauchen;
für alle, die ehrenamtlich Familien sowie alten und gesundheitlich beeinträchtigten Menschen
helfen;
für alle Seelsorgerinnen und Seelsorger, die den Menschen Gottes Frohe Botschaft zusagen.
Sei auch ihnen nahe und schenke ihnen Kraft, Mut und Zuversicht.

Auch bitten wir dich für uns selbst:
Lass uns trotz aller Sorge um das eigene Wohlergehen
den Blick für die anderen nicht verlieren und ihnen nach Kräften beistehen.
Stärke in uns die Bereitschaft, Einschränkungen in Kauf zu nehmen,
und lass uns so das Unsere dazu beitragen, dass andere Menschen nicht gefährdet werden.
Erhalte in uns die Hoffnung auf dich, unseren Herrn und Gott,
der uns tröstet wie eine liebende Mutter und der sich aller Kranken und Not Leidenden
annimmt.

Dir vertrauen wir uns an.
Dich loben und preisen wir, heute und alle Tage unseres Lebens bis in Ewigkeit.
Amen.

Wir beten mit der ganzen Christenheit auf Erden:
Vater unser …

Gebet