Wir übernehmen den digitalen Adventskalender von Menschen in Zweibrücken
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Adventskalender
Wir übernehmen den digitalen Adventskalender von Menschen in Zweibrücken
33. Benefizkonzert am Samstag, 5.11.22 um 17 Uhr in der Klosterkirche
Werke von russischen Komponisten aufzuführen, ist in der heutigen Zeit beinahe schon eine politische Angelegenheit.
Dabei zeigt die Schönheit, Kraft und Ausdrucksstärke der Musik eine Seite der russischen Kultur, die zur Völkerverständigung beiträgt.
Gerade Schostakowitschs Musik ist geprägt vom Kampf gegen die sich heute scheinbar wiederholenden Mechanismen von Hass, Verfolgung, Unterdrückung, Gier und gnadenlosem Machtstreben der Stalin-Zeit, die doch so offensichtlich am eigentlichen Ziel des menschlichen Daseins vorbeigeht: dem Streben nach dem Lebensglück, dem Frieden in zwischenmenschlichen Beziehungen und last but not least der Zufriedenheit über das eigene Leben.
Diese Spannweite eröffnet Schostakowitsch in seiner Sonate op.40 und in seinem 1. Konzert für Violoncello, die vom Solocellisten des Saarländischen Staatsorchesters Benjamin Jupé gemeinsam mit seinem Duopartner Hwanhee Yoo im Hornbacher Benefizkonzert gespielt werden.
Jupé wirkt seit 12 Jahren in Saarbrücken. Er hat sich allerdings mit seinen einfühlsamen, emotionalen und ausdrucksstarken Konzerten über die Grenzen des Saarlandes hinaus einen Namen gemacht.
Die Sonate von Rachmaninoff in g-moll ist wie geschaffen, um die Klangfülle von Jupés Spiel voll auszuloten.
Der große Klavierpart eröffnet für den Koreanischen Pianisten Hwanhee Yoo eine breite Palette von Klangvielfalt. Die beiden Künstler verbindet ihre Fähigkeit, ganz in die Musik einzutauchen, das Publikum in ihren Bann zu ziehen und der Sprache des Komponisten einen authentischen Ausdruck zu verleihen.
Mit den beiden russischen Werken tragen die Künstler zu dem bei, was wir heute so nötig haben: die Kultur zur Verständigung zwischen den Nationen und Völkern über die politischen Auseinandersetzungen hinweg. Denn nur durch Mitgefühl, Vergebung und dem Blick auf verbindende Gemeinsamkeiten kann wieder Frieden entstehen.
Dmitri Schostakowitsch
Sonate d-Moll für Violoncello und Klavier, op. 40 (1934)
1. Allegro non troppo 2. Allegro
3. Largo
4. Allegro
Sergei Rachmaninoff
Sonate g-Moll für Violoncello und Klavier, op. 19 (1901)
1. Lento — Allegro moderato (G minor) 2. Allegro scherzando (C minor)
3. Andante (E flat major)
4. Allegro mosso (G major)
Dimitri Schostakowitsch Cellokonzert Nr. 1 in Es Dur
1. Allegretto
2. Moderato
3. Cadenza
4. Allegro con moto
Dimitri Schostakowitsch – Sonate d-Moll für Violoncello und Klavier, op. 40
Mit seiner frühen Sonate hat Schostakowitsch dem “cantabilen Ausdrucksgehalt” eines der schönsten Denkmale in der Celloliteratur gesetzt. Das Stück, Anfang 1934 entstanden, ist, wie die Sinfonik Schostakowitschs, ein Bekenntnis zur klassisch-romantischen Formtradition. Das Allegro non troppo beginnt wie eine Synthese aus Brahms und Debussy: mit einer lang ausgesponnen Cellokantilene über impressionistischen Akkordflächen des Klaviers. Auch das zweite Thema knüpft in seinem Ausdruck unverhohlen an die Spätromantik an, während sich der “echte” Schostakowitsch in der Durchführung zeigt. Dort wird ein Motiv aus der Schlussgruppe zunächst in fahlem Pizzicato-Kontrapunkt, dann als unerbittlich hämmernder Ostinato verarbeitet. Solche Ostinatobildungen gehören zu den wichtigsten Steigerungsmitteln auch in den Sinfonien. Der Wiedereintritt des zweiten Themas wirkt danach beinahe unwirklich schön, während das Hauptthema erst nachträglich und im Ausdruck völlig verändert wiederkehrt. Durch hohle, mechanische Oktaven im Klavier wirkt es wie entkräftet. Kantabilität scheint nicht mehr möglich. Das Durchführungsmotiv setzt den bitteren Schlusspunkt.
Das Allegro-Scherzo spielt danach brutal auf, einerseits wild asiatisch im Chatschaturjan-Stil, andererseits bewusst salonhaft banal. Der Kontrast zum folgenden Largo könnte kaum größer sein. In ihm begegnet man dem typischen Schostakowitsch der langsamen Sätze: zu Beginn in einem archaischen Gesang des Cellos über stockenden Klavierakkorden, später in einer elegischen “Vokalise” nach Rachmaninoffs Vorbild und einem entrückten hohen Klaviersolo. Der lange Atem dieses Satzes ist von Resignation durchdrungen, was besonders die unaufgelöste Harmonik vermittelt. Dass aller Kampf vergeblich sei, ist eine der zentralen Botschaften Schostakowitschs. Seine ironische Antwort darauf ist der Sarkasmus des Allegro- Finales. Von der verzerrten Anspielung auf Haydn im Thema bis zum leeren Passagenwerk im Stile eines Hummel oder Czerny werden hier klassische Finalklischees bemüht und ad absurdum geführt.
Die Ironie eines solchen Finales konnten die stalinistischen Kunstrichter schon wenig später nicht mehr ertragen. Anfang 1936 erschien in der Prawda der Artikel Chaos statt Musik, durch den Schostakowitsch zum verfemten Komponisten wurde. Er war gerade mit dem Cellisten Viktor Kubatzki, dem Widmungsträger der Sonate, auf Tournee, als er las, dass man ihm “linke Zügellosigkeit statt einer menschlichen Musik” vorwarf.
Die Cellosonate von Sergej Rachmaninow – Dankgesang eines Genesenen
Nicht in der – aber dank der Hypnose schrieb Sergej Rachmaninow seine erste und einzige Cellosonate. Sie war ein Geschenk für den Arzt und Hypnotiseur Nikolai Dahl, der den Komponisten aus einer tiefen Schaffenskrise befreit hatte.
Nach dem Misserfolg seiner Ersten Sinfonie war Rachmaninow – ohnehin alles andere als ein sonniges Gemüt – in eine fast dreijährige Depression gefallen. Dank der damals neuartigen Behandlung durch Hypnose und Autosuggestion kamen Inspiration und Lebensmut zurück, – und mit dem Zweiten Klavierkonzert ein Erfolg sondergleichen.
Vom Dunkel ins Licht führt auch die kurz danach, 1901, entstandene Sonate für Violoncello und Klavier g-Moll op. 19: Aus düsteren, fast vormusikalischen Anfangstakten findet sie zum furiosen Abschluss. Die zeitgenössische Kritik befand dagegen streng: unmelodiös, weitschweifig und gar schädlich für die nachwachsende Generation.
Dabei hat Rachmaninow ein Kammermusikwerk voll schwelgerischer Kantilenen geschaffen, das dennoch von jener klassischen Disziplin geprägt ist, die all seinen Werken und auch Rachmaninow selbst wesenseigen ist. Zudem verfügt es über genug Ecken, Kanten und technische Herausforderungen, um bei übermütigen Interpreten für Blessuren zu sorgen.
Schostakowitsch Cellokonzert Nr. 1 Es-Dur op. 107
Schostakowitsch widmete das Werk aus dem Jahr 1959 seinem Schüler und Freund, dem Cellisten Mstislaw Rostropowitsch. Es entstand in einer Zeit, in der das Erbe von Josef Stalins Kulturbürokratie während der Tauwetter-Periode langsam überwunden wurde. Unter Stalin hatten bedeutende Teile von Schostakowitschs Kompositionen als „volksfremd und formalistisch“ gegolten. Das Konzert gilt als Teil der musikalischen Abrechnung Schostakowitschs mit Stalin. Am 4. Oktober 1959 wurde es im Großen Saal der Leningrader Philharmonie durch Rostropowitsch mit den Leningrader Philharmonikern unter der Leitung von Jewgeni Mrawinski uraufgeführt.
Das Cellokonzert, das mit einer Variation des autobiographischen Motivs DSCH beginnt und im Folgenden immer wieder Bezug darauf nimmt, lebt von frischen Rhythmen, denen sich wechselnde Metren flexibel anpassen, die aber auch gelegentlich über das Metrum hinweggehen. Der Fluss der Musik entsteht durch die vielen Akzentverschiebungen.
Die treibenden Bewegungen und der tänzerische Übermut des ersten und dritten Satzes stehen der Melancholie des zweiten Satzes gegenüber. Dieser entfaltet zwei kantable Themen, auf die der dritte Satz noch einmal Bezug nimmt. Ein Sarabanden-Rhythmus und schlichte folkloristische Melodiebildungen mit vereinzelten Leierkastenklängen und flüchtigem Flageolett des Cellos geben diesem Satz jene berührende Eindringlichkeit, wie sie auch für andere Werke Schostakowitschs typisch ist. Ihr Effekt beruht unter anderem darauf, dass das Soloinstrument durch Flageolett die höheren Töne gegenüber den Diskantstreichern spielt. Der dritte Satz ist eine Kadenz oder ein „Monolog“ für das Solocello.
Der atemlose Schlusssatz ist von sprühender Virtuosität geprägt. Er greift auf das Hauptmotiv des ersten Satzes zurück. Zudem zitiert er das Lieblingslied Josef Stalins, „Suliko“.
Ähnlich seinem 1. Klavierkonzert ist der Solostimme ein weiteres Instrument, in diesem Fall ein Horn, mit verschiedenen Solopartien zur Seite gestellt. Eine besondere Stellung im Konzert nimmt zudem die Pauke ein, die als Widerpart der Cellostimme fungiert, immer wieder Brüche im melodischen und rhythmischen Ablauf erzeugt und in Kombination mit der Chromatik im vierten Satz einen bedrohlichen Charakter bekommt.
Benjamin Jupé geb. in Frankfurt/Main, erhielt mit 6 Jahren seinen ersten Cellounterricht. 2001 Solocellist im Weltjugendorchester, 2003 Solocellist im Staatsorchester Rheinische Philharmonie Koblenz, 2006 Stellvertretender Solocellist im Tonhalle Orchester Zürich, 2007 Solocellist im Dänischen Rundfunk Nationalorchester Kopenhagen, 2010 Solocellist im Saarländischen Staatsorchester in Saarbrücken.
Er studierte bei Markus Nyikòs und Mats Rondin und besuchte Meisterkurse
bei Young Chang Cho, Frans Helmerson, David Geringas, Truls Mörk, Siegfried Palm und Boris Pergamenschikow.
Solocellist und Solist bei und mit bedeutenden Orchestern in aller Welt, sowie Rundfunkaufnahmen in Japan, Dänemark, Schweiz und Deutschland. Klassikpreis im Kammermusikwettbewerb Caltanissetta, 1. Preis im International Viva Hall Cello Competition in Japan.
Leiter des Collegium Instrumentale Saarbrücken.
Benjamin Jupé war Stipendiat der Richard-Wagner- und der Jehudi-Menhuin- Stiftung. Seit 2010 ist er Solo-Cellist im Saarländischen Staatsorchester.
Hwanhee Yoo wurde in Suwon (Südkorea) geboren. Preise gewann er bei den internationalen Klavierwettbewerben 2006 in Porto (Portugal), 2007 in Vietri (Italien), 2009 in Nauen (Deutschland) und in Taranto (Italien) und 2015 beim Walter-Gieseking-Wettbewerb in Saarbrücken. Seit 2016 arbeitet er an der Hochschule für Musik SAAR als künstlerischer Assistent im Fach Korrepetition und Kammermusik.
Veranstalterin: Protestantische Kirchengemeinde Hornbach-Brenschelbach
in Kooperation mit dem Hotel Kloster Hornbach
Eintritt kostenlos. Spenden erwünscht!
Prot. Kirchengemeinde IBAN: DE66 5425 0010 0075 0302 96, BIC: MALADE51SWP.
Verwendungszweck: Jugend Hornbach
Benefizkonzert am Samstag, 1.10.22 um 17 Uhr in der Klosterkirche
Gemeindefest und Jubiläum der 777. Andacht in Althornbach
Sonntag, 25. September:
2022-09-25 Gemeindefest Althornbach web
Die Gottesdienste in Hornbach-Brenschelbach entfallen.
30. Benefizkonzert in der Klosterkirche, 09.09.2022, 19 Uhr
Nikolaus Lenau: Wort und Klangzauber
Judith Hoffmann, Sopran – Nare Karoyan, Klavier
Lenau-Vertonungen von Alban Berg, Fanny Hensel, Franz Liszt, Felix Mendelssohn, Max Reger, Robert Schumann, Richard Strauss und Hugo Wolf
Die Sopranistin Judith Hoffmann verfolgt eine rege Konzerttätigkeit im In- und Ausland. In letzter Zeit war sie in der Kölner Philharmonie, im WDR Funkhaus, im Muziekcentrum Enschede, im Konzertsaal deSingel Antwerpen, in den Dresdner Zwingerkonzerten, bei der Ruhr-Triennale, im Boccherini Auditorium Lucca/Italien, im Theater Dortmund/Foyer und im Konzerthaus Dortmund, auch mit Orchestern wie dem Niederländischen Symphonieorchester und der Nordwestdeutschen Philharmonie zu hören. Schwerpunkte ihres umfangreichen Repertoires bilden die großen oratorischen Werke des 18. bis 20. Jahrhunderts und das Kunstliedschaffen des 19. und 20. Jahrhunderts.
Ihre in jüngster Zeit verwirklichten individuellen Projekte und weitere verschiedene Lied-Programme, sowie 2021 die Gründung des Liedfestival Ruhr legen Zeugnis von Ihrem Engagement für den lebendigen Dialog der Künste ab.
Ihr Operndebut gab Judith Hoffmann bei den Wernigeröder Schlossfestspielen als Pamina in Mozarts Zauberflöte. Für mehrere Spielzeiten zählte sie zum Ensemble der Landesbühnen Sachsen, danach führten sie Gastengagements an verschiedene Theater wie die Staatsoper Hannover. Regelmäßige Projekte im Bereich der zeitgenössischen Musik runden die Tätigkeit der vielseitigen Künstlerin ab. Im WDR3-Hörspiel Preussen. Im Kopf. von Tom Peuckert, Regie: Jörg Schlüter, ist sie als Sängerin und Sprecherin zu erleben.
Judith Hoffmann ist Preisträgerin des NRW-Gesangswettbewerbs. Ihre künstlerische Ausbildung erhielt sie an der Folkwang Universität der Künste in Essen sowie im Rahmen privater Studien und Meisterkurse bei Brigitte Fassbaender, Thomas Heyer, Klesie Kelly, Barbara Hannigan, Olga Mykytenko und Kirsten Schötteldreier.
Nare Karoyan: „Lebenslauf“
Das Üben fürs nächste Konzert. Die Musik und die Sprache.
Die „Geistervariationen“, „ Fêtes lointaines“ und „In the Mists“ auf der CD «Shadowlines».
Die soziopolitischen Veranstaltungen. Der Versuch sich von gewissen Vorurteilen zu befreien.
Das Kulturzentrum «Sinngewimmel».
Das Gefühl des unerhört Neuen beim Erhalten des Auftragswerks vom Komponisten.
Die unerwarteten Ausdrucksmöglichkeiten der interdisziplinären Projekte.
Der Robert-Schumann-Wettbewerb in Zwickau und das Treffen mit Florian Noack.
Üben, Meisterkurse, Konzertreisen, Unterrichten, Lesen, Ausstellungen.
Die HfM Karlsruhe. Der Prof. Peter Eicher und die Rückkehr zu den musikalischen Wurzeln.
Die Schubert-Aufnahmen von Ian Bostridge.
Die HfMT in Köln. Der Prof. Pierre-Laurent Aimard und die Entdeckung der Neuen Musik.
Das Cembalo-üben. Die vielen Kammermusikstunden. Der Prof. Anthony Spiri.
Die Berliner Philharmoniker, Cecilia Bartoli, Elisabeth Leonskaja, Radu Lupu, Arkadi Volodos.
Die UdK Berlin. Der Prof. Pascal Devoyon. Der Anfang der einsamen Jahre.
Das Motto «nach dem Konzert ist vor dem Konzert» der Jugendjahre. Die Wettbewerbe.
Der Prof. Sergey Kechek und der Musikverein «Neue Namen». Der Flügel «Zimmermann».
Der weich-wackelige Trolleybus N. 9, die zur Musikschule in der Khanjian Straße fuhr.
Die unter Begleitung der klassischen Musik geschauten Zeichentrickfilme vom kleinen Bruder.
Die fürs Klavierüben zurechtgeschnittenen hellgrünen Handschuhe aus Wolle.
Die Galerie «Ex Voto» vom Papa in der Aram Straße.
Das Klavierüben von der Mama im Kerzenlicht.
Veranstalterin: Protestantische Kirchengemeinde Hornbach-Brenschelbach
in Kooperation mit dem Hotel Kloster Hornbach
Eintritt kostenlos. Spenden erwünscht!
Prot. Kirchengemeinde IBAN: DE66 5425 0010 0075 0302 96, BIC: MALADE51SWP.
Verwendungszweck: Jugend Hornbach
- Benefizkonzert am 23. Oktober 2022 um 17 Uhr:
Der Schauspieler Sebastian Mirow und das Gambenconsort Les Escapades (Karlsruhe) mit Werken von Dowland bis Debussy.
Losungsandacht für Montag, 16.05.2022
Text und Sprecherin: Pfrn Suse Günther, Mauschbach